Die meisten Organisationen verfügen über ein Potenzial, das erheblich grösser ist als in ihren Bilanzen zum Ausdruck kommt (Hüther, 2015). Mitentscheidend für eine Potenzialvergeudung oder -erschliessung sind u.a. die kulturellen Rahmenbedingungen einer Organisation und die Persönlichkeit ihrer Führungskräfte. Führung heisst nämlich auch, Mitarbeitende dafür zu gewinnen, dass sie ihr Potenzial kennen, dass sie es ohne Konkurrenzangst teilen, selbstreflektiert und gemeinsam mit anderen weiterentwickeln und in Selbstverpflichtung ihren Beitrag an die Zukunftsfähigkeit und Erneuerung einer Organisation einbringen.
 
Ein solches Führungsverständnis verknüpft persönlichkeitsbildende Strukturen und Organisationsstrukturen bewusst miteinander. Die eine Ebene kann zum Ermöglicher der anderen werden. In ihrer Komplementarität dienen sie dann nicht nur einem gemeinsamen ethischen und ökonomischen Daseinszweck, sondern sie bilden eine Summe, die grösser ist als ihre Einzelteile.